Es ist ein architektonisches Meisterwerk, erschaffen ohne Zement, Mörtel oder Lehm. Die Steine in Borobudur ergänzen sich wie ein Puzzle zu einem der größten buddhistischen Tempel in Süd-Ost-Asien. Während man von unten die obersten vier von insgesamt zehn Ebenen nicht sehen kann, verschwindet beim Blick von oben der untere Teil - als Symbol für das Leben im Diesseits und Jenseits. Zahlreiche Buddha-Statuten in den sechs verschiedenen Positionen, Stupas und in Stein gehauene Skulpturen, die Geschichten wiedergeben, zieren den Anfang des neunten Jahrhunderts erbauten Tempel.
Ebenso wenig wie Buddhisten leben heute kaum noch Hindus in und um Yogyakarta. Dass das früher anderes war, zeigt die zweite große Tempelanlage der Region, die nur wenige Jahre nach der ersten fertiggestellt wurde. Anstelle eines Bauwerks finden sich in Prambanan jedoch zahlreiche einzelne Tempel, die nach schweren Erdbeben in den vergangenen Jahrhunderten erst Stück für Stück wieder aufgebaut werden. Während sich die damaligen Baumeister einerseits gegenseitig unterstützen und beeinflussten, wetteiferten sie auf der anderen Seite. So sind die in die Steine gehauenen Skulpturen in Prambanan mit bis zu einer Handbreite deutlich tiefer als in Borobudur. Unabhängig davon beeindrucken beide Orte durch die Dimensionen und die künstlerischen und technischen Meisterleistungen.